Der Insider weiß, dass all diesen Texten die Melodie des „Innsburck, ich muß dich lassen“ von Heinrich Isaak zugrunde liegt. Der Charakter des Stückes, dass durchaus kein Choralvorspiel sein will, eher ein ausschwingendes Nachspiel, richtet sich hörbar nach dem zuerst angegebenen Text – eine typische Musik „sub Communione“.

Meditation über die Choräle:

”O wunderbare Speise” (GL 503) bzw.

”O Welt, ich muss dich lassen” (GL 659/EKG 312)

oder ”Nun ruhen alle Wälder” (EKG 361)

auf der CD Konrad Seckinger „Komponistenportrait“ erschienen

Das Orgelwerk „Meine Seele preist den Herrn“ nimmt Bezug auf die Verbindung zweier Psalmtöne der lateinischen Messpsalmodie, die in der ersten Versette in den Takten 1-2 im Pedal vorgestellt wird. Die aus sieben Tönen bestehende Formel wird Ausgangspunkt der Sätze 2 bis 7, die alle Cantus firmus bezogen sind, aber dynamisch, rhythmisch, metrisch und in den Formentypen unterschiedlich konzipiert sind. Diese dem Opus enthaltene Idee legt nahe, die Komposition zyklisch zu spielen, was aber nicht bedeutet, dass einzelne Teile auch im liturgischen Bereich als Interludien bzw. Meditationen verwendet werden können.

Postludium für Orgel

Wer für die Weihnachtszeit noch Orgelmusik sucht, die populär ist, ohne es an Tiefgang fehlen zu lassen, der ist mit dieser leichten Choralfantasie über das bekannte Weihnachtslied bestens bedient.

auf der CD Konrad Seckinger

„Komponistenportrait“ erschienen

Das Orgelbüchlein enthält 10 Orgelstücke nach kirchlichen Festkreisen bzw. immer wieder kehrenden liturgischen Handlungen geordnet. Obwohl das thematische Material dem reichen Schatz der Gregorianik und des „klassischen“ Kirchenliedes entnommen ist, wollen die Kompositionen nicht als „Vorspiele“ gesehen werden, sondern als selbständige Möglichkeiten, sie als Interludien, Meditationen, Vor- und Nachspiele einzubinden. Sparsame dynamische Bezeichnungen und metronomische Angaben dienen als Hinweise für Registrierungen und Tempovorstellungen, die individuell den Möglichkeiten des Instruments und des Raums angepasst und realisiert werden können. Eine zyklische Darbietung im geistlichen Konzert ist ebenfalls denkbar.

Inhalt:

Adventsruf : Ihr Himmel tauet Weihnachten : Euch ist ein Kindlein heut geboren Fastenzeit : Höre mein Rufen Passion : Mit Tränen wische ich meine Trauer Ostern : Ich bin erstanden Pfingsten : Anrufung „ Komm, Heiliger Geist“ Fronleichnam : Du, heil’ges Brot Marienfeste : Sei gegrüßt, Du Auserwählte Totengedenken: „ Ruhe sanft“ Lobpreisung für jeden Tag

Theophil Laitenberger

I Fugenrondell,

II Pastorale,

III Fantasie

Orgelsonate II

aus der Calwer Editionsreihe LWV 54

Die für Gottesdienst und Unterricht zu gebrauchenden kurzen Stücke
sind leicht bis mittelschwer. Die Liedzitate stammen alle aus dem GL;
Registriervorschläge sind abgedruckt.
 

Die weihnachtliche Reflexion über  Stille Nacht. Das gleichnamige Lied schrieb Franz Xaver Gruber im Jahre 1818 und wurde wegen der einschmeichelnden Melodie auf der ganzen Welt bekannt und berühmt. In der dreiteiligen Anlage der Komposition wird das musikalische Material teilweise und vollständig erarbeitet. Das einleitende "Rezitativ" zitiert Bruchstücke der Weise und bereitet somit den folgenden "Choral" vor, der mit zarter Umspielung des Themas in einen Art Hymnus mündet, geprägt von starken dynamischen und harmonischen Unterschieden. Das "Postludium" fasst alle vorhergehenden Eindrücke zusammen und zeigt dabei die Möglichkeit, das Werk zyklische wie satzweise aufzuführen.

Keine Orgelmesse und vielleicht doch eine, geschrieben als sechssätziger Meditationszyklus, einzeln und ihrer Gesamtheit in den liturgischen Zusammenhang zu stellen, wie auch konzertant mit entsprechenden Texten zu verbinden. Freitonal mit vorsichtiger Hinwendung zur Polyphonie, assoziieren die Stücke durchaus Situationen wie Bedrängnis und Ermunterung, Anrufung und Dank.

Mittelschwer und von durchschnittlich zwei Minuten Dauer, stellen die „Stoßgebete“ eine willkommene Bereicherung liturgischen wie konzertanten Orgelspiels dar.

Der russische Schriftsteller Michael Lermontow      (1814-1841) schrieb den Text für das berühmte und bekannte russische Wiegenlied " Bajuschki baju". In einem der vielen Versuche, die Volksweise in die deutsche Sprache zu übertragen, heißt es: " Märchen werd ich dir erzahlen .... "

Diese Absichten stehen auch für die Orgelkomposition " Strophen eines Wiegenliedes." In 7 Veränderungen erinnert der Komponist an Geschichten bzw. Träume, die eine Mutter ihrem Kinde erzählt, um es zu beruhigen oder Ängste auf sich selbst zu übernehmen. Die dabei entstehenden Gebilde sind je in sich eigenständig in Rhythmus und der strukturellen und formalen Gestalt. Eine ausgewählte, wohl überlegte Registratur wird dabei behilflich sein. Die angegebenen Metronomzahlen sind nicht absolut, sondern dem Orgelraum anzupassen.

Konrad Seckinger, 1935 geboren, wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Er schrieb zahlreiche Kammer-, Kirchen- und Vokalmusik. 1999 erhielt er für sein kompositorisches Wirken das Bundesverdienstkreuz am Bande. Er lebt in seiner Heimatstadt Offenburg.