In Nikolsburg erblickte am 31. Mai 1888 Dr. jur. Johannes Bammer das Licht der Welt, verbrachte hier die Kindheit und teilweise die Schulzeit mit der ersten musikalischen Ausbildung, die er jedoch nach dem frühen Tod seines Vaters mit einem bereits vorgesehenen Musikstudium am Wiener Konservatorium nicht abschließen konnte. Die Mutter heiratete ein zweites Mal und die Familie zog nach Leitmeritz, wo Bammer bereits mit 17 Jahren mit großem Erfolg als Pianist öffentlich auftrat. Nach der Matura studierte er in Prag Jus und gleichzeitig Musik. Auch neben seinem Beruf als Jurist in Rumburg vervollkommnete er seine musikalische Ausbildung, teils durch Selbststudium, teils durch Besuch bei namhaften Lehrern in TeplitzSchönau, Dresden und Prag. Nach der Vertreibung gelangte Bammer nach Westdeutschland, zuletzt wohnte er in Bonn, wo er am 17.März 1988, kurz vor Vollendung seines 100. Lebensjahres starb. Seine Kompositionen umfassen Kammermusik in verschiedenen Besetzungen, Klavierstücke – er schrieb für seine beiden Söhne auch eine Klavierschule – Chorwerke, vor allem aber Lieder nach Texten von Eichendorff, Heine, Rilke, Kolbenheyer und zeitgenössischen Dichtern, Kinderlieder und einen eigenen Liederzyklus. Johannes Bammer fand hohe Anerkennung für sein Werk daheim, aber auch nach schweren Jahren im Anschluß an die Vertreibung in Deutschland. Die Südmährer ehrten ihn in Geislingen durch Verleihung des Südmährischen Kulturpreises 1987.