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Schüz, Emil

Schüz, Emil

Georg Emil Karl Christoph Schüz 1828 -1877

 

Georg Emil Karl Christoph Schüz geboren am 12. August 1828 geboren in Calw, als Sohn des Dr. med. Johann Christian Schüz (1803-1852)

und dessen Gattin Emilie Louise, geb. Zahn (1795-1835). Der Großvater väterlicher Seite war J. G. Chr. Schüz, zuletzt Pfarrer in Hildrizhausen. Großvater mütterlicher Seite war der Arzt Dr. Johann Georg Zahn, geb. in Althengstett 1759, gest. in Calw 1831. Er war der Bruder von Dr. Christian Jakob Zahn Komponist des „Reiterlieds Text stammte von Friedrich Schiller. Dr. J. G. Zahn erwarb sich einen großen Namen durch die Einführung der Schutzpockenimpfung, des Galvanismus als Heilmittel und als erster Besitzer eines Blitzableiters in Württemberg. Von Dr. Zahn  ging die ärztliche Praxis, sowie die Pflege der Naturwissenschaften nicht nur auf Dr. Schüz' s Vater, also auf seinen Schwiegersohn, sondern auch auf Dr. Emil Schüz über. Dr. Emil Schüz erzählte oftmals erzählen, wie die ehrwürdige Gestalt, das gewinnende Wesen, die reichen Kenntnisse des Großvaters bereits auf das zarte Kindesgemüt den bleibenden Eindruck auf ihn gemacht und zur Nacheiferung in allen Bereichen angespornt hätten. So kam es, dass der junge Schüz schon frühzeitig und spielend von Vater und Großvater in die Naturwissenschaften eingeführt wurde. Der begabten und lernbegierigen Knabe besuchte ab dem sechsten Lebensjahr die Elementarschule, dann die Lateinschule und hierauf, nach seiner Konfirmation, das Gymnasium in Stuttgart. Dort eignete er sich nicht allein die alten Sprachen mit Eifer und Erfolg an, sondern setzte auch seine Naturaliensammlungen rastlos fort, ja bei dem vortrefflichen Unterrichte von Fräulein Emilie Zumsteg betrieb er noch musikalische Studien, welche ihn tiefer in das Wesen und Verständnis der Musik einführten, als die gewöhnlichen Dilettanten einzudringen pflegen. Oftmals erwähnte er mir gegenüber dankbar diese seine*Lehrerin, oftmals erfreute er Familien- und Freundeskreise durch sein Klavierspiel und er pflanzte die Pflege der klassischen Musik auch bei seinen Söhnen.

1835 verstarb seine Mutter in jungen Jahren. In Marie Heermann, einer Tochter des Kaufmannes Heermann aus Calw, fand er jedoch eine liebevolle zweite Mutter. Im Herbste 1846 legte er das Maturitätsexamen ab. Schüz bezog im Oktober die Universität Tübingen, wo er, mit Ausnahme eines in Heidelberg verbrachten Semesters, bis zum Herbste 1851 verblieb. Seinem Wunsche, nach bestandenem Examen die Spitäler von Wien, Prag, Paris zu besuchen, konnte er nicht nachkommen. Der leidende Zustand des Vaters, welcher sich die Unterstützung des Sohnes wünschte, und zu dem eine Typhus- und Pockenepidemie den Bezirk heimsuchte, kehrte er in das elterliche Haus zurück, um noch im gleichen Jahre als Referendar zu beginnen. Im Juli 1853 hatte er das Staatsexamen erfolgreich bestanden. Die väterliche ärztliche Praxis erforderte außergewöhnlichen Einsatz. Am 23. Dezember 1852 verstarb der erst 49 jährige Vater nach langen Leiden. Nun musste die Praxis allein von Emil Schüz geführt werden. Im Oktober desselben Jahres heiratete er Marie Schauber, Tochter des Fabrikanten Friedrich Schüz und seiner Gattin Marie, geb. Zahn. Sie bewohnten weiter das väterliche Haus am Marktplatz. Seine Frau gebar 4 Kinder. Zwei verstarben bereits im Kindesalter. Von den beiden Überlebenden legte der Ältere das Studium des Bergwesens am Stuttgarter Polytechnikum ab. Mit großer Bestimmtheit wünschte er sich jedoch, dass keiner seiner Söhne Mediziner werde, um ihnen die verantwortungsvollen Mühen zu ersparen, welche er selbst in einer rauen Landpraxis so reichlich durchgekostet.Im Juni 1875 verstarb seine Frau.

Durch den Tod seiner Frau und der eigenen angeschlagenen Gesundheit wie ein Kniegelenksleiden und einer Lebererkrankung, gab er die ärztliche Praxis im Winter 1870/71 auf. Mit der Hoffnung, mehr Zeit für seine Leidenschaften zu finden, sichseiner Sammlungen und Vereinen, seiner schriftstellerischen Arbeit und seinen ausgedehnten Bürgerpflichten zu widmen.

Im letzten Lebensjahre hatte ihn eine mit dem Grundleiden zusammenhängende, ernste Störung des Sehvermögens sehr gedrückt und in seinen Arbeiten gehindert. Leider sollte das „otium cum dignitate" von kurzer Dauer sein!

Schon seit Jahren an Herzverfettung und Bright'scher Nierenkrankheit leidend, starb er am 6. April 1877 früh um 7:30 Uhr beim Ankleiden in Folge einer Herzlähmung.

Am 8. April geleitete ihn eine zahlreiche und schmerzlich ergriffene Trauerversammlung aus Nah und Fern zum Grabe.

 

Quelle


dieses Lebensbild ist aus dem Nekrolog von Dr. Wurm Teinach 1877 entnommen.