Das Orgelwerk „Meine Seele preist den Herrn“ nimmt Bezug auf die Verbindung zweier Psalmtöne der lateinischen Messpsalmodie, die in der ersten Versette in den Takten 1-2 im Pedal vorgestellt wird. Die aus sieben Tönen bestehende Formel wird Ausgangspunkt der Sätze 2 bis 7, die alle Cantus firmus bezogen sind, aber dynamisch, rhythmisch, metrisch und in den Formentypen unterschiedlich konzipiert sind. Diese dem Opus enthaltene Idee legt nahe, die Komposition zyklisch zu spielen, was aber nicht bedeutet, dass einzelne Teile auch im liturgischen Bereich als Interludien bzw. Meditationen verwendet werden können.