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Die Intension zur Komposition “Letztes Wiegenlied“ basiert auf nachfolgendem Gedicht, das ein unbekannter Autor in der uns allen bekannten Manier des “Schlaf, Kindlein schlaf“ fortsetzte:
Schlaf, Tod, schlaf,
vergiss und sei ganz brav.
Lass noch Zeit für Zärtlichkeit,
für Liebe statt Vergänglichkeit.
Ruh, Tod, ruh,
wirf keinen Blick mir zu.
Das Stundenglas, es füllt sich auf,
es fällt noch kalter Sand darauf.
Schweig, Tod, schweig,
mein Liebstes mir noch zeig.
Ich halt sie still bei meiner Hand,
sie sagt, was uns auf Erden band.
Schweig, ruh, verschlaf,
am Himmel steht kein Schaf.
Das Wiegenlied im süßen Schoß,
Der Schrei der Lust auf Waldes Moos:
Dies alles war auf Erden schön,
es wird im Sensenschlag vergehn.
Schlaf, Tod, schlaf!
In der Komposition selbst werden zwei Themen miteinander verarbeitet: ein russisches Volkslied “Schlaf, mein Kindlein“ (Takte 7/8) und die mittelalterliche Weise “Es ist ein Schnitter“ (Takte 17/20), die beide im Kopfmotiv ähnlich strukturiert sind. Dadurch entstehen Möglichkeiten zum Vermischen, zum Verwischen der melodischen Identität. Rhythmische Veränderungen setzen Kontraste, Anklänge an Tanztypen assoziieren Bilder alter Totentänze. Als Choral bildet schließlich das etwas süßliche “Schlafe, mein Prinzchen“ einen Kontrapunkt zum bisherigen Material: Zart, ironisch und verfremdet.