Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Domenico Scarlatti und Alban Berg.

In vier Stücken für die Orgel verwendet Konrad Seckinger die Tonbuchstaben dieser Komponistennamen als Grundlage für seine Komposition.

Es sind geistreiche Motiv-Spielereien, die gleichzeitig den Dank eines Komponisten des 20. Jahrhunderts an seine musikalischen Vorfahren ausdrücken.

Die mehrteilige, bis in mittleren Schwierigkeitsgrad führende Komposition bereitet den Cantus firmus aus einstimmigem Beginn abschnittsweise vor und integriert ihn geschickt.

Das berühmte Glockengeläute des Londoner "Big Ben" liefert dem Orgelstück " Stundenschlag "thematische Material. Das Vergehen einer Stunde, chronologisch durch Ankündigungen kenntlich gemacht, zeigt das Schwinden der Zeit.
Innerhalb der strukturell verschiedenen vier Teile wird ein subjektives Fliessen des Zeitstroms transparent.
Die griechische Philosophie schuf dafür den Begriff "Kairos"
Das Münden der Komposition in einen leisen Eintonschluss zeigt:
Das Ende ist der Anfang der anderen Seite.

Fünf Epitaphe unter Einbezug gregorianischer Motive aus der „Missa pro defunctis“

Fünf Aspekte christlichen Trauerns werden hier in kurzen Charakterstücken vorgestellt

Sowohl als Zyklus wie als Einzelstücke im Konzert und der Liturgie verwendbar. (Konrad Seckinger)

Das zwölfseitige Werk gliedert sich in fünf Teile, die jeweils auf liturgische Elemente und damit gregorianische Motive unserer Totenmesse reflektieren. Der Schwierigkeitsgrad ist im mittleren Bereich anzusiedeln. In jedem Satz findet man den musikalischen Gedanken klar und konsequent durchdacht, in moderner, adäquater Tonsprache. Fünf Aspekte christlichen Trauerns werden hier in kurzen Charakterstücken vorgestellt (z.B.: „Tag der Tränen“, „Tod, wo ist dein Sieg?“.

Eine Bereicherung vor allem für das liturgische Orgelspiel.

(Musica Sacra)

Das Orgelwerk „Meine Seele preist den Herrn“ nimmt Bezug auf die Verbindung zweier Psalmtöne der lateinischen Messpsalmodie, die in der ersten Versette in den Takten 1-2 im Pedal vorgestellt wird. Die aus sieben Tönen bestehende Formel wird Ausgangspunkt der Sätze 2 bis 7, die alle Cantus firmus bezogen sind, aber dynamisch, rhythmisch, metrisch und in den Formentypen unterschiedlich konzipiert sind. Diese dem Opus enthaltene Idee legt nahe, die Komposition zyklisch zu spielen, was aber nicht bedeutet, dass einzelne Teile auch im liturgischen Bereich als Interludien bzw. Meditationen verwendet werden können.

„Gloria laus “
Die Komposition „Gloria laus “ überträgt die
Leidensgeschichte Jesu in die Sprachwelt der Orgel.
Ausgehend vom „Hosiannaruf “(Präludium) einer
gregorianischen Weise, die am Palmsonntag die
Prozession beendete, werden unter Verwendung des
gleichen thematischen Materials Stationen der Passion
Christi (Fußwaschung – Kreuzigung – Tod –
Auferstehung) in Form einer Partita transparent.
Außerdem verdichten Anklänge an vertraute Choräle
dem Hörer die Bildhaftigkeit der kompositorischen
Intention.
Werkdauer: 12 Minuten

„Lobpreis 2005“
ist eine persönliche Danksagung des Komponisten an seinen Schöpfergott. Als Material verwendet er, wie so oft in seinen Werken, das Initium des ambrosianischen Lobgesangs. In klarer formaler Gliederung, in bewusst angewandten dynamischen und rhythmischen Gegensätzen, spannt er einen Bogen zu einer aus dem Thema bezogenen Fuge, die sich mit allem Vorausgegangenen auseinandersetzt und in einem klangvollen Schluss endet. Das Werk ist liturgisch wie konzertant verwendbar.
Dauer: 7 Minuten 

Das Orgelbüchlein enthält 10 Orgelstücke nach kirchlichen Festkreisen bzw. immer wieder kehrenden liturgischen Handlungen geordnet. Obwohl das thematische Material dem reichen Schatz der Gregorianik und des „klassischen“ Kirchenliedes entnommen ist, wollen die Kompositionen nicht als „Vorspiele“ gesehen werden, sondern als selbständige Möglichkeiten, sie als Interludien, Meditationen, Vor- und Nachspiele einzubinden. Sparsame dynamische Bezeichnungen und metronomische Angaben dienen als Hinweise für Registrierungen und Tempovorstellungen, die individuell den Möglichkeiten des Instruments und des Raums angepasst und realisiert werden können. Eine zyklische Darbietung im geistlichen Konzert ist ebenfalls denkbar.

Inhalt:

Adventsruf : Ihr Himmel tauet Weihnachten : Euch ist ein Kindlein heut geboren Fastenzeit : Höre mein Rufen Passion : Mit Tränen wische ich meine Trauer Ostern : Ich bin erstanden Pfingsten : Anrufung „ Komm, Heiliger Geist“ Fronleichnam : Du, heil’ges Brot Marienfeste : Sei gegrüßt, Du Auserwählte Totengedenken: „ Ruhe sanft“ Lobpreisung für jeden Tag

Die weihnachtliche Reflexion über  Stille Nacht. Das gleichnamige Lied schrieb Franz Xaver Gruber im Jahre 1818 und wurde wegen der einschmeichelnden Melodie auf der ganzen Welt bekannt und berühmt. In der dreiteiligen Anlage der Komposition wird das musikalische Material teilweise und vollständig erarbeitet. Das einleitende "Rezitativ" zitiert Bruchstücke der Weise und bereitet somit den folgenden "Choral" vor, der mit zarter Umspielung des Themas in einen Art Hymnus mündet, geprägt von starken dynamischen und harmonischen Unterschieden. Das "Postludium" fasst alle vorhergehenden Eindrücke zusammen und zeigt dabei die Möglichkeit, das Werk zyklische wie satzweise aufzuführen.